Leitbild des Quartiersgartens Donnernessel

Wozu dient ein Leitbild?

Unter einem Leitbild versteht man die schriftliche Erklärung einer Organisation über deren Zweck, Ziele und Werte. Es dient der Orientierung und Motivation für das tägliche Handeln der Mitglieder sowie der Information für Interessierte.

Wer sind wir? Was machen wir? Wo machen wir es?

  • Die Donnernessel ist eine Brennnesselart. „Sie heiszt so, weil sie, im gewitter zum frischen biere gelegt, das sauerwerden verhüten soll.“ (Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Bd. II (1860), Sp. 1249, Z. 41.) Der Name wurde gewählt, da der erste Bestandteil – Donner – auf den Stadtteil Donnerschwee verweist und zweitens um die Brennnessel, die eine heilsame Wir-kung hat (Durchspülung der Nieren, Blutreinigung, Blutbildung), aber oft als „Unkraut“ bezeichnet wird, angemessen zu würdigen.
  • Die Donnernessel ist ein Gartenprojekt im Herzen des Wohnquartiers NeuDonnerschwee. Das Projekt fußt auf der Idee des Urban Gardenings. Urban Gardening ist gemeinschaftliches Gärtnern auf oft vernachlässigten Flächen mitten in der Stadt. Der Schwerpunkt liegt auf Nutzung der Fläche durch sinnstiftende Tätigkeit, Selbstversorgung mit Obst, Gemüse und Kräutern, der Bereitstellung von Fläche für Mensch und Tier (zum Beispiel bienenfreundliche Pflanzen, Insektenhotels) sowie als grüner Lernort für Groß und Klein.
  • Für das Projekt haben sich anfänglich über 20 Personen mit unterschiedlichen Erfahrungen im Gärtnern zusammengefunden. Von gänzlich unerfahrenen bis sehr erfahrenen Gärtner:innen sind alle Erfahrungs- und auch Altersgruppen vertreten – ebenso Menschen mit Beeinträchtigungen, die gern ihr Wissen mit einbringen.
  • Eigentümerinnen des Grundstücks sind die Dammermann-Hauenschild-Stiftung und die Marius-Eriksen-Stiftung, welche das Gelände an den Verein NeuDonnerschwee verbindet e. V. verpachten. Es war den Stiftungen sehr wichtig, dass es ein gemeinnütziger Verein ist. Der finanzielle Rahmen, um die Arbeiten beginnen zu können, stammt u. a. aus dem Fond „Alle fürs Klima“ der Stadt Oldenburg.

Was ist unsere Absicht?

Mit dem Projekt möchten wir:

  • Gemeinschaft stärken, Menschen zusammenbringen;
  • Wissen über die Erzeugung von Nahrungsmitteln vermitteln;
  • die Wertigkeit von Lebensmitteln hervorheben;
  • Möglichkeiten aufzeigen, was in der Stadt unternommen werden kann, um zur Biodiversität, zum Klimaschutz, Temperaturausgleich, Erhalt von alten Gemüse- und Obstsorten und Artenschutz beizutragen und dass jeder, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder Beeinträchtigungen, mitmachen kann;
  • zeigen, dass jeder etwas (vor der eigenen Haustür) bewirken kann;
  • siehe auch Agenda 2030;
  • Vielfalt schaffen;
  • theoretisches Wissen praktisch anwenden;
  • Expertenwissen nutzen (zum Beispiel von Nabu; BUND);
  • Interesse und Neugierde wecken.

Wie machen wir es?

Folgende Grundsätze sind uns wichtig:
  • Nachhaltigkeit und ökologisches Gärtnern: Verzicht auf genmanipuliertes Saatgut, nicht organische Düngemittel und Pflanzenschutzmittel;
  • Gleichberechtigung: keine Stimme hat mehr Gewicht als die andere;
  • Dynamik: Entscheidungen werden im Prozess gemeinsam getroffen;
  • Meinungsfreiheit: Die Meinungen anderer werden angehört, toleriert und akzeptiert;
  • Gleichberechtigung: Jeder ist willkommen, unabhängig vom Geschlecht, Nationalität, Alter und Wissenstand;
  • respektvoller Umgang.